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Baustoffhandel in Nöten

Foto: 484372062. Fotograf: JamesGerber. Bildrechte: iStock. Foto: 484372062. Fotograf: JamesGerber. Bildrechte: iStock.

Schenkt man einer aktuellen Studie von Kreutzer Fischer & Partner Glauben, geht es dem heimischen Baustoffhandel schlechter als angenommen.

Die Lage ist schon lange nicht mehr so rosig, wie vielerorts angenommen«, sagt Studienautor Andreas Kreutzer. Der österreichische Baustoffhandel kämpfe schon seit Jahren mit schrumpfenden Erlösen. Waren es im Jahr 2012 noch moderate minus 0,8 % gegenüber dem Vorjahr, sank der Branchenumsatz im letzten Jahr substanziell um 2,1 %. Dabei sind die Probleme bei Baumärkten und Großhandel unterschiedlicher Natur. Während den auf private Kunden ausgerichteten Baumärk­ten die laut Kreutzer dramatisch sinkende Heimwerkerquote zu schaffen macht, wird dem Großhandel nun zum Verhängnis, dass er sich in der Vergangenheit zu defensiv mit neuen Warengruppen beschäftigt hat. So konnte man etwa in wichtigen Märkten, wie beispielsweise bei Fenstern oder neuen Technologien der Heiz- oder Energietechnik, nie richtig Fuß fassen. Zudem scheint in Sachen Flächenwachstum der Plafond erreicht, jetzt benötige der Markt organisches Wachstum. Der fehlt laut Kreutzer aber, was zu einem massiven Verdrängungswettbewerb führte. Für die Zukunft sind neue Geschäftsmodelle gefragt. Für DIY-Baumärkte biete sich etwa eine Vorwärtsintegration an, indem verstärkt auch Baudienstleistungen angeboten werden. Baumax hat das zuletzt versucht, ist aber an der Umsetzung gescheitert. »Nicht zuletzt, weil die Unternehmenskultur und -struktur, die prinzipiell auf einem Verständnis als Selbstbedienungsladen fußt, nicht in Richtung Beratungskompetenz gedreht werden konnte«, analysiert Kreutzer. Alternativ kann auch eine Verschränkung des Baustoffhandels mit ausgewählten Produzenten angedacht werden, die sich in Form von Shop-in-Shop-Konzepten oder ganzen Flagship-Stores ausbildet. Oder aber man betreibt selbst Rückwärtsintegration und holt die Produktion in den eigenen Unternehmensverbund. »Wie das funktionieren kann, zeigt der auf Produkte des Trockenbaus spezialisierte, mittlerweile international agierende österreichische Baustoffhändler Baustoff + Metall«, so Kreutzer abschließend.

Last modified onDienstag, 27 Mai 2014 14:16

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