Neue Verpackung
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Report: Herr Campell, zeigen die jüngsten Zuwachsraten bei den Mobilfunkern, dass es einfach nur Zeit gebraucht hat, bis mobiles Breitband abheben konnte und nun Markterfolge liefert?
Jan Campell: Die Branche sieht die sehr positive Erfahrung, die die Nutzer mit HSPA und Breitbanddatenkarten haben. Dies ist auch Teil unseres starken Portfolios, mit dem wir weltweit die Nummer Eins sind. Der Erfolg, den Ericsson heute hat, ist aber auch auf unsere Bemühungen zurückzuführen, das Unternehmen wieder zurück ins große Geschäft zu bringen. Dies ist hervorragend gelungen, wir stehen heute mit einem besseren Produktportfolio als je zuvor da. 2006 war für die gesamte Region, die ich verantworte, ein gutes Jahr - speziell im Bereich 3G und mobiles Breitband. Innerhalb der Ericsson-Gruppe sprechen wir nun intensiv von umfassenderen Konzepten, die einem Gesamtbild von Mobile und Fixed Broadband entsprechen. Für die Entwicklung des mobilen Breitband war der Schritt vom \"normalen\
Welche Auswirkungen hat die Fusion Alcatels mit Lucent auf Ericsson und den Gesamtmarkt?
Campell: Ich glaube nicht, dass dieser Merger einen sehr großen Unterschied für den Mitbewerb am Ausrüstermarkt macht. Wir wissen, dass wir ein besseres Portfolio und bessere Produkte haben - wissen aber auch, welch große Herausforderung ein solcher Zusammenschluss für die Beteiligten ist. Ericssons Akquisition von Teilen Marconis, die im Laufe dieses Jahres vollständig in unsere Produktpa-letten integriert wurden, war keine leichte Sache - aber eine Sache, die letztendlich gut ging. Größere Merger wie bei Alcatel/Lucent brauchen Zeit. Wir werden auch in dieser Zeit weiterhin größten Respekt vor unseren Mitbewerbern haben. Ericsson aber hatte die Größe, hat die Größe und wird die Unternehmensgröße haben, um langfristig neben diesen Mergers bestehen bleiben zu können. Im Prinzip ist die Konsolidierung auch in unserer Branche eine natürliche Entwicklung. Anfangs sind davon viele oft schockiert. Jahre später ist man sich meist einig, dass diese Entwicklung positiv für alle Beteiligten und den Markt gewesen ist. Letztendlich zählt nicht die Zahl der Anbieter, sondern die technischen Standards, die den Markt vorantreiben. Der weltweit einheitliche, offene GSM-Standard ist die eigentliche Erfolgsstory des Mobilfunks. Dank dieser Vereinheitlichung haben wir heute günstige Handsets und Tarife. Keine andere Industrie hat dies so effizient zustande gebracht. Dies benötigt einen Zusammenschluss aller konkurrierenden Hersteller. Diese Standardisierung war nur mit den entsprechenden Agreements möglich, die am Ende des Tages jedem einzelnen zugute gekommen sind.
Welche Erwartungen setzen sie in den Outsourcingtrend im Bereich der Mobilfunknetze? Wird der Deal des Mobilfunkers One mit Alcatel auch bei anderen Playern Schule machen?
Campell: Das Thema Outsourcing ist nicht mehr aufzuhalten und eine weitere logische Entwicklung am Markt. Dafür gibt es eine einfache Erklärung: Anfangs hatten die Mobilfunker und auch die Festnetzbetreiber gerade einmal mit der Sprachtelefonie zu tun. Heute ist das Produktportfolio aber wesentlich umfangreicher und komplexer, gleichzeitig ist die Netzqualität zur Commodity geworden. Da bietet sich für die Betreiber natürlich an, sich auf die Produkte und die Marken zu konzentrieren und die Netztechnik den Spezialisten zu überlassen.
Peter Zehetner: Ericsson hat vor wenigen Monaten in einem großen Managed-Services-Deal 300 Mitarbeiter des polnischen Festnetzanbieters Netia übernommen und steht in der Region vor zahlreichen, weiteren Möglichkeiten.
Welche Umsatztreiber sehen sie für mobiles Breitband in den nächsten Jahren?
Campell: Data Communication und Multimedia werden die klaren Zug-pferde sein, Ericsson stellt sich dazu mit der eigenen Geschäftseinheit \