Polarisierter Wohnbau
- Written by Redaktion_Report
- font size decrease font size increase font size
Die zunehmend ausdifferenzierte Gesellschaft stellt immer größere Herausforderungen an den Wohnbau und das System der Wohnbauförderung, stellte Karl Wurm, Obmann und Vorstandsvorsitzender des österreichischen Verbands gemeinnütziger Bauvereinigungen, anlässlich der Präsentation einer Studie über die Einkommensverteilung im sozialen Wohnungswesen fest. An eine Verschiebung des Verhältnisses von Objekt- zu Subjektförderung, um diese individuellen Wohnwünsche besser und treffsicherer befriedigen zu können, glaubt Wurm allerdings nicht. Dann bestehe die Gefahr der sozialen Segregation, verteidigt er das in österreich praktizierte System der Förderung von sozialem Wohnbau über die Projektfinanzierung, ergänzt durch Zuschüsse an Familien. Vielmehr müssten die Wohnhäuser heterogener werden, etwa durch flexibel nutzbare Gemeinschaftseinrichtungen, sieht Wurm den Handlungsbedarf bei seinen Mitgliedern.
Eine zunehmende Polarisierung bei der Wohnwahl stellt auch der Wohnungsökonom Edwin Deutsch fest. In seiner vom Verein für Wohnbauförderung beauftragten Studie kommt Deutsch zum Schluss, dass es zur Sicherung des sozialen Friedens notwendig sein wird, die bewährte soziale Durchmischung im Wohnbau durch attraktive Angebote an die Mittelschicht zu erhalten, wenn auch die Wohnbauförderung sozial treffsicherer geworden sei. Zu den notwendigen Maßnahmen für den sozialen Zusammenhalt gehört für ihn etwa eine länderübergreifende Raumordnungs- und Steuerpolitik, um die Grundstückspreise in den Städten zu stabilisieren. Modelle wie der Wohnfonds Wien würden auch in anderen Bundesländern dämpfend auf den volatilen Markt wirken. Auch die Bindung von Grundstückswidmungen an Preisobergrenzen bei Verkauf, wie es die Gemeinde Hagenberg praktiziert, könnte ein solches Instrument sein, wie Wurm ergänzte.
Keine Sorge hat der Chef der Gemeinnützigen, dass durch die Umschichtungen von Wohnbaufördermitteln in den Sanierungssektor zu wenig für den Neubau überbleiben könnte. Denn die energieeffiziente Sanierung sei vorwiegend ein Problem des Einfamilienhaus-Sektors, und der sei über die Förderungen nicht steuerbar, meint Wurm. \"Daher bin ich nicht sicher, ob so viel von der Wohnbauförderung für die Sanierung abgezwackt wird“, zeigt sich Wurm optimistisch, was den Neubausektor betrifft.
Eine zunehmende Polarisierung bei der Wohnwahl stellt auch der Wohnungsökonom Edwin Deutsch fest. In seiner vom Verein für Wohnbauförderung beauftragten Studie kommt Deutsch zum Schluss, dass es zur Sicherung des sozialen Friedens notwendig sein wird, die bewährte soziale Durchmischung im Wohnbau durch attraktive Angebote an die Mittelschicht zu erhalten, wenn auch die Wohnbauförderung sozial treffsicherer geworden sei. Zu den notwendigen Maßnahmen für den sozialen Zusammenhalt gehört für ihn etwa eine länderübergreifende Raumordnungs- und Steuerpolitik, um die Grundstückspreise in den Städten zu stabilisieren. Modelle wie der Wohnfonds Wien würden auch in anderen Bundesländern dämpfend auf den volatilen Markt wirken. Auch die Bindung von Grundstückswidmungen an Preisobergrenzen bei Verkauf, wie es die Gemeinde Hagenberg praktiziert, könnte ein solches Instrument sein, wie Wurm ergänzte.
Keine Sorge hat der Chef der Gemeinnützigen, dass durch die Umschichtungen von Wohnbaufördermitteln in den Sanierungssektor zu wenig für den Neubau überbleiben könnte. Denn die energieeffiziente Sanierung sei vorwiegend ein Problem des Einfamilienhaus-Sektors, und der sei über die Förderungen nicht steuerbar, meint Wurm. \"Daher bin ich nicht sicher, ob so viel von der Wohnbauförderung für die Sanierung abgezwackt wird“, zeigt sich Wurm optimistisch, was den Neubausektor betrifft.