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Neue Wege

P ragmatisch, aber kritisch: So sieht Georg Pendl, seit Oktober Präsident der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, die EU-Richtlinie aus dem Jahr 2004, die die Honorarleitlinien als wettbewerbsverzerrend bezeichnet. Seit Ende 2006 sind diese Leitlinien Geschichte. Ganz wird die Standesvertretung ihre Mitglieder deswegen aber nicht im Regen stehen lassen: Stattdessen werden die Inhalte der Planungsleistungen von Architekten und Ingenieurkonsulenten mithilfe eines Modells aus vier Bausteinen überarbeitet und neu definiert. Damit werde den Planern die Berechnung des Honorars erleichtert, kündigt Pendl im Report-Gespräch an.
Darauf aufbauend sollen noch im Frühjahr Kalkulationsgrundlagen zur Stundenermittlung online gehen, die auch Bauherren Einblick in das Entstehen einer Honorarberechnung bieten. Als Basis dafür dient eine Studie, die anhand konkreter Projekte den durchschnittlichen Zeitaufwand in Abhängigkeit von Größe und Themenstellung einer Bauaufgabe erfasst. »Die Honorare müssen von den Baukosten abgekoppelt werden«, spricht Pendl das seit Urzeiten bestehende Paradoxon an, dass sich Architekten mit einer optimierten Planung selbst das prozentuell berechnete Honorar kürzen. Dass billigeres Bauen schwieriger ist, wurde mit dem bisherigen Modell sicher nicht gewürdigt, das Zeiterfassungsmodell, das neben Musterverträgen auf der Webseite der Kammer abrufbar sein wird, soll da einen anderen, moderneren Zugang bieten.

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