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Softwarepleite

Insolvenz bei Semiramis. Der Grund: Die Proponenten rund um die gleichnamige Unternehmenssoftware Semiramis hatten sich aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die künftige Wachstumsstrategie überworfen. Reinhold Karner, Gründer und Chef von Semiramis, sieht trotzdem gute Chancen, die Enterprise-Ressource-Planning-Lösung am Leben zu erhalten. Sein Unternehmen KTW mit Sitz im Tiroler Kirchbichl ist zu 50 Prozent an der Semiramis Software GmbH beteiligt. Dort heißt es, dass die Rechte an der Software vertraglich glücklicherweise bei den österreichern liegen. Die andere Hälfte der Firma hielten bislang das Beteiligungsunternehmen Risq aus Malta (fünf Prozent) sowie die Koch Stiftung des deutschen Industriellen Franz Koch (45 Prozent). Gefährdert sind nun vor allem die 60 Arbeitsplätze der AG in Hannover.

Das Geschäft in Kirchbichl soll dagegen ungebremst weiterlaufen. »Wir haben auch andere Softwareprodukte in unserem Angebot«, heißt es bei KTW. Semiramis selbst spricht von rund 250 Installationen bei Kunden.Die Meldung über die Insolvenz hat indes die Investoren auf den Plan gerufen. Bei Karner klingelt das Telefon im Minutentakt, heißt es aus seiner näheren Umgebung - die in Branchenkreisen hochgelobte Businesssoftware werde wohl in Kürze mit anderen Partnern weitergetragen. Auf Kundenseite sorgen die Troubles im Semiramisgeschäft angeblich nur begrenzt für Stirnrunzeln. Trotz der Pleite wurde dieser Tage eine Neuinstallation abgeschlossen. Den Kunden ließ die Tagespolitik betont unbeeindruckt.

überdies hat die KTW als größter Vertriebspartner für die Semiramissoftware mit der höchsten Kundenanzahl schon bisher einen maßgeblichen Teil des Know-hows zu dieser Softwareentwicklung beigesteuert sowie die Entwicklung wesentlicher Produktbestandteile vorgenommen. Zudem hat KTW eine eigene Infrastruktur für Semiramis wie zum Beispiel das Schulungszentrum (KTW Academy samt Lern- und Trainingsmitteln), Support-Center, Hotline oder ein Modification-Center aufgebaut und bereitgestellt. Von einem möglichen Schaden will man deshalb in Kirchbichl derzeit noch nicht sprechen. »Das Vertrauen ist nach wie vor da.«

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