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FAMILY Management

Wenn Mitte Juni in Wien der Facility-Management-Kongress über die Bühne geht, treffen sich die führenden Vertreter der Branche zum Gedankenaustausch. Zwei Tage lang wird auf hohem Niveau konferiert und diskutiert. Mit Silja Tillner und Ernst Giselbrecht sind auch zwei Vertreter der Architektenschaft als Vortragende geladen. Tillner wird begründen, warum sie mit Facility Managern redet und welche Erfahrungen sie bislang gemacht hat. Das allein zeigt schon, dass es um die Kooperation zwischen Architekten und Vertretern des FM nicht allzu gut steht. Die Bewirtschaftung und das Flächenmanagement lassen viele Planer schlichtweg noch immer kalt. Das lässt sich auch mit den Zahlen der Donau-Uni Krems belegen: Nur zwei von insgesamt 16 Teilnehmern des aktuellen Lehrgangs für Facility Management sind Architekten, ein weiterer ist Baumeister. Die restlichen Absolventen sind Ingenieure, kommen aus dem Bereich Fachplanung oder von der Verwaltungsseite.

Der weitgehenden Ablehnung der Architekten steht ein Markt gegenüber, der pro Jahr überdurchschnittliche Zuwachsraten verzeichnet und sich zunehmend integriert (s. Kasten). Baukonzerne, die als General- und Totalunternehmer auftreten, haben sich eigene FM-Sparten zugelegt und mittelständische Dienstleister werben zunehmend mit der Hinwendung zur Lebeszyklusbetrachtung von Gebäuden. »Unser Building-Intelligence-Konzept war bereits mehrmals der Grund für die Beauftragung«, erklärt Gerhard Haumer, Geschäftsführer der EVN-Tochter first facility GmbH. Die angeboteten Lösungen reichen je nach Bedarf vom Consulting über die Planung bis hin zum Betrieb von Gebäuden und haben sich zum Exportschlager gemausert. first facility ist bei Projekten in Budapest, Sofia und Bukarest tätig. Besondere Stücke hält man auf das integrierte Management-Informationssystem für Immobilien »tBM«, das den Kunden aktuellste und transparente Information bieten soll. Seit rund einem Jahr hat der vergleichsweise kleine Player (2006: 14,8 Mio. Umsatz, 170 Mitarbeiter) seine Dienstleistung auf den Gesundheitsbereich ausgedehnt. »Diese Weiterentwicklung unseres Konzepts macht uns zum Vorreiter in ganz Europa«, so Haumer.

Andere sind allerdings schon früher vorausgeritten. Die Vamed zum Beispiel erwirtschaftet allein mit ihrer Sparte Krankenhausmanagement und Betriebsführung (KMB), die zur Bewirtschaftung des Wiener AKH gegründet wurde, mehr als 60 Millionen Euro jährlich. Dazu kommt die in der Gruppe etablierte Sparte Management und Service. Vamed und Siemens Gebäudemanagement & Services sind hierzulande Facility-Management-Platzhirsche. Das Gros der Unternehmen liegt beim Umsatz zwischen 10 und 20 Millionen Euro.

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