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Glückliche Zusammenführung

\"SAP to run the business. Hyperion to manage it\", ist für John Kopcke, CTO Hyperion, der einschlägige Status quo in der Business-Software-Architektur bei vielen Unternehmen. Hyperion bietet Software an, mit der Unternehmen Planung, Budgetüberwachung, Konsolidierungen und operative Analysen miteinander verbinden können - Business Performance Management genannt. Aber auch ohne den eigenen Brand über die Maßen zu strapazieren - die Zweiteilung, ERP auf der einen Seite, Business Intelligence auf der anderen - gelte für die gesamte BI-Szene, darunter etwa MicroStrategy, Cognos oder Business Objects, sagt Kopcke. Bislang zumindest - denn der BI-Branche ist derzeit eines gemein: sie dringt endlich intensiver in die Enterprise-Ressource-Planning-Ebene und deren Reportingmöglichkeiten.

\"Das Thema, wie ich mit Monitoring- und Analysewerkzeugen Business Intelligence in die Daten bringe, kennen die Unternehmen seit Jahrzehnten. Neu ist nun die direkte Integration der Modellierungs- und Planungswerkzeuge aus dem Business-Performance-Management\", so der Hyperion-Manager. Heißt: Das klassische Reporting wird nun mit der Modellierung künftiger Geschäftsszenarien verheiratet. ERP in der nächsten Generation hat dann die Kombination aus Business Intelligence und Business Process Management inne, meint Hyperions CTO.

Die bevorstehende Akquisition von Hyperion durch Oracle - Mitte bis Ende April soll die 3,3 Milliarden schwere übernahme über die Bühne sein - ist so etwas wie ein Abbild der beschriebenen Softwareentwicklung auf Börseebene. Der Datenbankenkonzern, der mit dem Kauf der Business-Software-Unternehmen PeopleSoft und Siebel zum größten Konkurrenten des ERP-Platzhirsches SAP aufgestiegen ist, wird bald SAPs Kunden mehr bieten können, als SAP selbst. Tausende Kunden der Deutschen stützten sich heute auf Hyperion-Software, Oracles Hyperion wird nun \"die Lupe, durch die die wichtigsten Kunden von SAP ihre Daten aus dem SAP Enterprise Resource Planning anschauen und analysieren\", hofft Oracles CEO Larry Ellison, dem Mitbewerber damit auf die Zehen steigen zu können.

Keine Wahrsagerei. Wer aus dieser frühlingshaften Liebe Oracles zum Performance Management nun schließen möchte, dass Unternehmen mit dem Einbinden von BPM-Tools bald die Entwicklung ihrer Geschäftsverläufe vorhersagen können, liegt aber falsch. Vielmehr ermöglicht das Skizzieren von Zukunftsszenarien - und viel mehr ist BPM nicht - das raschere Reagieren auf Veränderungen. Die Unternehmen können ihre eigene Rolle und notwendige Maßnahmen in künftigen Marktveränderungen besser planen, werden also flexibler. Kopckes Lieblingsbeispiel betrifft die US-Airlines nach 9/11: Fast alle Fluggesellschaften sind damals mit Umsatzeinbrüchen in ärgste Turbulenzen gestürzt. Lediglich eine einzige, Southwest Airlines, schaffte es innerhalb von nur vier Tagen die Kostenstellen ihres gesamten Geschäfts völlig umzukrempeln - \"von den Flugrouten über Treibstoffbefüllungen bis hin zur Zahl der Erdnusssackerln\", erzählt Kopcke. Der Hyperion-Kunde war der einzige unter den Fluggesellschaften, der in den aufeinanderfolgenden Quartalen unmittelbar nach dem Terror-Supergau schwarze Zahlen schrieb.
Was weiter kommen wird? \"In zwei bis drei Jahren werden die strukturierten Daten der Datenbanken und Data Warehouses mit der unstrukturierten Datenwolke des Internets verbunden werden.\" Dieser Trend sei bereits heute beobachtbar: Kaum ein Businessuser, der seine Arbeit nicht bereits auf Google stützt.

übergreifende Systeme gefragt
Die Intelligenz in der Businesssoftware wächst, die Zahl der BI-Anbieter wächst auch trotz Konsolidierungstendenzen weiter. Heute verwenden Unternehmen bereits durchschnittlich 13 unterschiedliche BI-Tools für die Erstellung ihrer Abfragen, Reports, Analysen und Grafiken. Und damit nicht genug: Neueste Studien prognostizieren die Verdopplung der eingesetzten BI-Tools und -Applikationen bis zum Jahr 2009.

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