Frisch serviert
- Written by Redaktion_Report
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Wer viel im Netz unterwegs ist, ist schon auf sie gestoßen: kleine orange Minibanner auf denen die Abkürzung RSS zu erkennen ist. Bis jetzt wussten viele Internetuser nichts mit diesem neuen Service anzufangen - dabei könnte diese inzwischen stark verbreitete Technologie schon bald den klassischen Newsletter ersetzen. RSS (\"Really Simple Syndication“) ermöglicht dem Nutzer, Inhalte von Webseiten oder Teile davon zu abonnieren. Die abonnierten Daten können dann automatisiert mittels Readersoftware (Aggregator) entweder auf dem Desktop des Users oder auf anderen Webseiten (z.B. Google, Netvibes.com) abgefragt und angezeigt werden. Wurde das RSS-Format schon 1999 erstmals von der Webplattform My Netscape Network verwendet, so durchlief das Format bis heute einige Versionsänderungen und wurde von verschiedenen Entwicklergruppen erweitert.
In Zeiten eines exponentiell steigenden Informationswachstums schützt RSS vor dem drohenden Informationsoverload. RSS-Reader verhelfen zentral und effizient den überblick über verschiedene Contentanbieter zu wahren. Webseiten müssen dafür nun nicht mehr extra angesurft werden. Der Reader holt neue Nachrichten von den abonnierten Webseiten automatisch auf den Desktop. Dies ist nicht nur bequem - es spart vor allem eine Menge Zeit. Der Informationsfluss des herkömmlichen Newsletters wird damit umgekehrt, denn dieser steht zunehmend vor einemImageproblem: Newsletter werden immer seltener abonniert, da die Angst sich damit unbeliebten Spam ins Postfach zu holen einfach zu groß ist. Bei RSS hingegen hat der Benutzer selbst die Kontrolle, wann und von wem er seine Nachrichten erhält und kann diese jederzeit sehr einfach abbestellen ohne auf die Zustimmung des Anbieters angewiesen zu sein.
Business-Faktor. Besonders im Businessbereich profitieren Entscheidungsträger von der Möglichkeit, ihre Informationsflut mittels RSS zu filtern. Firmen wiederum können damit Interessierte über neue Produkte, Marktgeschehnisse und Trends einfach und überschaubar auf dem Laufenden halten. Damit entsteht ein zusätzlicher Marketingkanal, welcher sich nur positiv auf die Kundenbindung auswirken kann. Neben den kleinen aber zahlreichen Personal Publishing Platformen wie etwa Weblogs, die sehr stark zur Verbreitung von RSS beigetragen haben integrieren zunehmend auch mittelständische Unternehmen diese Art des Kundenkontakts. Auch Global Player wie eBay und die personalisierte Suchmaschine Google sind seit kurzem bereit, ihren Kunden via RSS Services anzubieten.
Hemmschuh. Warum bei all den Benefits die breite Masse diese Technologie noch nicht für sich entdeckt hat? Schuld ist wieder einmal Microsoft: Können Browser wie Firefox und Opera schon seit einigen Jahren mit RSS umgehen wird der marktführende Internet Explorer erst mit der für die zweite Jahreshälfte erwarteten Version 7 RSS Feeds lesen können. Doch auch bei der Art wie die Feeds angezeigt werden, werden sich die Entwickler noch etwas einfallen lassen müssen. Firefox hat angekündigt in der Version 2.0 auch eine direkte Vorschau zu integrieren, um die Usability zu verbessern. Auch wenn RSS erst in den Startlöchern steht und noch nicht alles so \"simple“ ist, wie es sein Name verspricht, durchsetzen wird sich diese Technologie allemal. Denn Nachrichten schmecken auf eine Art am besten: frisch serviert!
RSS - So funktioniert`s Viele Internet-Browser wie Netscape, Opera oder Firefox unterstützen bereits die XML-basierende RSS. Dabei werden mit Klick auf das orangefarbene RSS-Symbol die Feeds abonniert. Das Programm legt diesen Verweis als dynamisches Lesezeichen ab und zeigt darin automatisch Links zu den aktuellen Meldungen. Mail- und News-Leseprogramme wie Outlook und Mozilla Thunderbird verwenden den RSS-Feed wie eine Newsgruppe. Dabei muss mit der rechten Maustaste auf das Feed-Symbol (meist \"RSS“ oder \"XML“) geklickt, \"Verknüpfung kopieren“ gewählt und die Verknüpfung in das dafür vorgesehene Feld im Reader kopiert werden. Anbieter wie Netvibes.com oder Google erlauben dagegen auf einer personalisierten Startseite Feeds zu sammeln und zu verwalten. Der Vorteil: Es kann von jedem Rechner online darauf zugegriffen werden. Freie RSS-Readersoftware für Windows und Mac: RSSOwl |