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Leichter Wellengang

«Es läuft so.« Mehr als solche nicht gerade euphorischen Statements kommen den Managern in der österreichischen Trockenbaubranche kaum über die Lippen, wenn sie über das abgelaufene Geschäftsjahr befragt werden. Rasende Zugewinne hat es keine gegeben, mehr als ein bis zwei Prozent Wachstum im Vergleich zu 2004 werden es nicht werden - damit schwimmen die Hersteller, Händler und Verarbeiter von Gipskartonplatten und anderem Zubehör für den Leichtbau allerdings mit der Baukonjunktur mit. Wie hoch die Umsätze und Marktanteile der Industrieunternehmen im heimischen Markt liegen, wird ungern ausgeplaudert. Knauf-Geschäftsführer Otto Ordelt lässt lediglich ausrichten, dass es nach dem »Rekordjahr 2004« gelungen sei, diese Werte auch 2005 einzustellen. Rigips-österreich-Geschäftsführer Peter Leditznig wiederum will mit dem Hinweis, dass das Geschäftsjahr erst mit März 2006 endet, keine Zahlen nennen, bestätigt aber auch, dass Rigips mit dem Markt und rund zwei Prozent mitgewachsen sei. Beim Gipsfaserplattenhersteller Xella Trockenbau-Systeme ist man etwas offener: Für die unter dem Namen Fermacell bekannte Marke erwarte sich das Unternehmen für heuer einen Umsatz von 8,5 Millionen Euro, was einem Marktanteil von zehn Prozent entspreche, so Sabine öfferl von Xella österreich.
Ebenfalls um die zehn Prozent Anteil am Gesamtkuchen von heuer rund 22 Millionen Quadratmetern Trockenbauplatten hat die Lafarge Gips GmbH, die ihre Platten vom Zentralwerk in Bayern bekommt und von Wien aus auch nach Zentral- und Osteuropa exportiert. Den Rest, also rund 80 Prozent oder 17,6 Millionen Quadratmeter, teilen sich die beiden großen Player Knauf und Rigips, wobei Knauf leicht die Nase vorn hat, wie auch Mitbewerber bestätigen. Ob die Karten nach der übernahme der Rigips-Mutter BPB neu gemischt werden, wird sich im kommenden Jahr zeigen (siehe Interview). Knauf wiederum kann sich durch die Anfang November erfolgte übernahme des Vertriebs des niederösterreichischen Brandschutzplattenherstellers Thermax, der im ersten Halbjahr mit Passiva von - laut KSV - 30 Millionen Euro in Konkurs gegangen war, Zuwächse im Bereich öffentlicher Gebäude erwarten. Gegen drei Manager von Thermax waren Strafverfahren eingeleitet worden, weil sie Brandschutzplatten ohne Prüfzeugnisse verkauft haben. Für die nach einiger Skepsis ob des belasteten Namens Thermax nun unter der Marke Knauf-Thermax vertriebenen Platten gebe es aber mittlerweile die notwendigen Zertifizierungen, beteuert Knauf-Sprecher Andreas Bauer. Auch die Schwierigkeiten rund um das Gipsabbaugebiet Dörfelstein scheinen ausgestanden zu sein. Derzeit läuft das Betriebsgewinnungsverfahren für den Steinbruch, mit dem Bau der Zufahrtsstraße zum Tagbau im steirischen Hall wurde bereits begonnen.

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