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Osteuropa verliert an Attraktivität

Die Vorstände und Führungskräfte der 1000 weltweit größten Unternehmen hat die Management Beratung A.T. Kearney für ihren Foreign Direct Investment Index 2007 befragt. Die Ergebnisse sind eindeutig: Während die ehemaligen Vorzugsschüler aus Osteuropa an Boden verlieren, zieht Asien bei den globalen Direktinvestitionen weiter davon. Auch der mittlere Osten befindet sich im Aufwind. Die Vereinigten Arabischen Emirate machen im Vergleich zum letzten Index 2005 14 Plätze gut und landen auf Rang acht, Bahrain, Omar, Kuwait und Katar feiern auf Platz 17 ihr Debüt im Ranking - allerdings werden diese Staaten von A.T. Kearney als eine Region gewertet. Westeuropa schneidet vergleichsweise schwach ab und ist in den Top 10 nur mit Großbritannien auf Rang vier und Deutschland auf Rang zehn vertreten. Frankreich findet sich an 13. Stelle wieder.
Aus Osteuropa sind lediglich noch Tschechien (von Rang zwölf auf 25) und Polen (von fünf auf 22) im Ranking vertreten. Weiter große Beliebtheit erfreuen sich osteuropäische Destinationen nur noch bei Investoren aus Europa, die allerdings nur 25 Prozent der Befragten ausmachen. In diesem Segment sind Länder wie Polen, Rumänien und die Ukraine nach wie vor in den Top Ten. An der Spitze liegen aber auch hier China und Indien, allerdings in umgekehrter Reihenfolge.
Auch österreich ist bei Direktinvestitionen in Osteuropa heute deutlich weniger aktiv als noch vor einigen Jahren. \"österreichische Unternehmen haben ihre Unternehmenskäufe in den neuen EU-Ländern weitgehend abgeschlossen. Lediglich in Rumänien und Bulgarien sind noch größere Akquisitionen zu erwarten.“, erklärt Robert Kremlicka, Geschäftsführer von A.T. Kearney österreich. Nun würden die Möglichkeiten im GUS-Raum getestet. Der asiatische Raum wird von den heimischen Unternehmen laut Kremlicka schon seit gut zehn Jahren beackert, aber selten mittels spektakulärer Akquisitionen sondern eher über Stufenprogramme. \"Die Chancen und Risken von Direct Investments sind vor der eigenen Haustüre besser wahrzunehmen und zu kontrollieren, meinen viele Unternehmen.“
Als etwas beunruhigend bezeichnet Kremlicka den Umstand, dass österreich als Zielland für Direktinvestitionen nicht unter den Top 25 gereiht ist. \"2007 wurden rund 35 Milliarden Euro für den Erwerb österreichischer Beteiligungen und Unternehmen ausgegeben. Das ist ein sehr beachtlicher Wert. Dennoch taucht österreich am Radarschirm der weltgrößten Konzerne selten auf, wenn sie nach künftigen Großinvestitionen gefragt werden. Das sollte der Wirtschaftspolitik zu denken geben.“

Neue Player
Im Jahr 2007 beliefen sich die globalen Direktinvestitionen auf 1,3 Billionen Euro und erreichten damit beinahe wieder den Rekordwert des Jahres 2000. Zudem gab rund die Hälfte der 1000 Befragten an, ihre Direktinvestitionen in den nächsten drei Jahren erhöhen zu wollen. Dabei sind aber nicht nur die Direktinvestitionen der entwickelten Länder gestigen, auch die Entwicklungs- und Schwellenländer weisen ein konstantes Plus auf. Laut A.T. Kearney werden innerhalb der nächsten drei jahre 54 Prozent der Direktinvestitionen aus Schwellenländern kommen. \"Schwellenländer zeigen eine größere Bereitschaft in aufkommenden Märkten wie Vietnam, Brasilien oder Südafrika zu investieren, während entwickelte Länder sich lieber auf bekannte Zielregionen konzentrieren“, erklärt Kremlicka. Die vorherrschenden Branchen seien dabei Finanzdienstleister und IT-Unternehmen.

Die Top Ten:
1.China (1)
2.Indien (2)
3.USA (3)
4.Großbritannien (4)
5.Hongkong (10)
6.Brasilien (7)
7.Singapur (18)
8.Vereinigte Arabische Emirate (22)
9.Russland (6)
10.Deutschland (9)

(In Klammer die Platzierung im letzten Index 2005)

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