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Alles paletti

Beton eingefüllt, Problem erledigt, alles paletti: Zumindest aus Sicht der niederösterreichischen Gemeinde Maria Enzersdorf ist die Sanierung der Marienhöhe abgeschlossen. Wie der Bau & Immobilien Report im Juni (6/2007, Seite 32 - \"Loch auf, Loch zu“) berichtet hat, steht diese Wohnsiedlung im Grenzgebiet zwischen Maria Enzersdorf und Gießhübl auf einem ehemaligen Gipsabbaustollen, der in Kombination mit dem gipshaltigen, vom Regenwasser unterwaschenen Boden seit den neunziger Jahren für Setzungen und Bauschäden an den Häusern verantwortlich ist. Dieser in Vergessenheit geratene - oder nach Ansicht mancher Betroffener verschwiegene - Hohlraum wurde nun nach zwei Jahre langem Streit zwischen Anrainer, Gemeinde und Land im Herbst mit Beton verfüllt.
Für die Bewohner der Wohnsiedlung ist die Sache damit aber noch keineswegs erledigt. Denn dass auf einem solchen Untergrund jahrzehntelang Baugenehmigungen für Wohnsiedlungen erteilt worden waren, lässt zwei Fragen weiter im Raum stehen: Wer kommt für die an den Häusern entstandenen Bauschäden auf, und wer übernimmt die Kosten, die den Bewohner entstanden sind, weil sie im Jahr 1973 auf Geheiß der Gemeinde ihr Regenwasser, das früher in den kalkhaltigen Untergrund versickerte und zu den Auswaschungen beitrug, in den Kanal leiten mussten? Das Land Niederösterreich hat für solche Fälle zwar einen Amtshaftungsfonds, der zahlt aber nur, wenn schuldhaftes Verhalten einer Gemeinde nachgewiesen werden kann.

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