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Vom smarten zum supersmarten Zuhause

Vom smarten zum supersmarten Zuhause Foto: iStock

Smart Living und Smart Homes zählen zu den absoluten Megatrends unserer Zeit. Das Angebot reicht von intelligenter Gebäudetechnik über vernetzte Geräte bis zu allgegenwärtigen Robotern. Einiges ist heute schon Realität, vieles noch Zukunftsmusik. Für mehr Komfort und Lebensqualität sollen die Häuser der Zukunft Verhaltensweisen ihrer Bewohner erlernen. 

Smartes Wohnen ist weiter am Vormarsch. Laut dem Schweizer Fertighaushersteller HUF Haus entscheiden sich schon heute acht von zehn Bauherrn für ein smartes Gebäude, je nach Ausführung in einer mehr oder weniger intelligenten Form. Basis ist in der Regel die KNX-Technologie, die das Eigenheim in ein Netzwerk miteinander kommunizierender Geräte einbettet. Das automatisierte Zusammenspiel unterschiedlicher Komponenten sorgt sowohl für mehr Wohnkomfort als auch Wirtschaftlichkeit.

Dabei stehen die persönlichen Wünsche der Bewohner im Vordergrund: Sei es die Regelung von Licht, Jalousien, Frischluft und Heizung per Taster, Smartphone oder Touchpanel oder die Szenenprogrammierung für einen automatischen Ablauf verschiedener Funktionen. Auf Wunsch wird das Haus mit entsprechender Sensorik, wie Bewegungsmeldern, Temperatur- oder CO2-Fühlern, ausgestattet. So lassen sich Alarmanlagen integrieren, Abwesenheitssimulationen abspielen oder Verbrauchskurven visuell auf dem Tablet darstellen – die Anzahl zu vernetzender Geräte und Komponenten ist riesig. Die Steuerung aus der Ferne ist ebenfalls problemlos möglich.

Die Nachfrage nach smarter Haustechnik wird auch in Zukunft steigen, die Technologie entwickelt sich rasant und wird dabei immer intelligenter. HUF Haus hat dafür etwa ein eigenes Konzepthaus eröffnet, in dem Funktionen auf KNX-Basis mit IBM Watson Services ergänzt wurden. Dabei handelt es sich um eine Form von künstlicher Intelligenz, mit der Häuser die Verhaltensweisen ihrer Bewohner erlernen sollen. Ziel des Projekts ist es, durch wiederkehrende Interaktionen im Haus dem Bewohner dann automatisch dynamische Smart Features anbieten zu können, ohne dass Programmierarbeiten anfallen.

Wohnen 2040

Noch ein paar Jahre weiter in die Zukunft blickt eine aktuelle Studie des Zukunftsforschers Ray Hammond im Auftrag der Allianz-Tochter Allianz Partners. Demnach werden smarte Technologien das Wohnen in den nächsten 20 Jahren radikal verändern. Wohnräume werden zu einer digitalen Plattform für Softwarelösungen und Roboter, die für Sicherheit, Komfort, Nachhaltigkeit und noch mehr Unterhaltung sorgen.

 »Biometrie und Gesichtserkennungssoftware sollen künftig mehr Sicherheit gewährleisten. Bilder von Menschen und Tieren werden innerhalb und außerhalb der jeweiligen Wohnräume gescannt. Dabei erkennt die Software die richtigen Bewohner und autorisiert den Zugang über die Haus- bzw. Wohnungstür oder die Katzenklappe nur an bekannte Gesichter«, heißt es im aktuellen Report. Zudem werde es den Bewohnern – noch stärker als bereits heute – von überall her möglich sein, ihr Zuhause zu kontrollieren. Die entsprechenden Daten werden via Schnittstelle an ein Medium ihrer Wahl übermittelt. Dies können smarte Kontaktlinsen, Brillen, tragbare Projektionsgeräte oder Bildschirme sein.

Gute Ökobilanz

Auch die Innenluftqualität wird in Zukunft von smarten Technologien geregelt werden. Heizung, Lüftung und Kühlung werden automatisch an Klima- und Wettervorhersagen angepasst. Damit werden laut Hammond Energieeinsparungen von bis zu 75 Prozent möglich sein. Auch der Wasserverbrauch soll im supersmarten Home von 2040 auf ein Drittel der heute in einen durchschnittlichen Haushalt üblichen Menge reduziert werden.

Roboter im Alltag

»Alltägliche Aufgaben im Haushalt werden in 20 Jahren von Robotern übernommen, deren Präsenz zur Normalität wird«, ist Ray Hammond überzeugt. Dabei denkt Hammond an tatsächlich Visionäres wie Roboter-Köche, aber auch leicht Abgedroschenes wie den berühmt-berichtigen smarten Kühlschrank, der – ginge es nach diversen Zukunftsforschern – schon seit einigen Jahren Frische und Qualität der darin enthaltenen Lebensmittel überprüfen und vor allem fehlende Produkte gleich nachbestellen soll.

3D und 7G

Eine zentrale Rolle werden im Zuhause der Zukunft auch 3D-Drucker spielen. Von Kleidung über Spielsachen und Geschirr bis hin zu Möbeln kann alles direkt zu Hause gedruckt werden. Für das entsprechende Datenmaterial soll die drahtlose Kommunikationstechnologie 7G sorgen, die laut Hammond mit einer 100.000fach schnelleren Technologie  als heute die Übertragung von riesigen Datenmengen ermöglicht. Diese braucht es auch für das private Unterhaltungsprogramm.  Der Wohnbereich verwandelt sich in ein großes holografisches Kino. Ein Zusammenspiel von Virtual Reality, Augmented Reality und holografischen Technologien ermöglicht realistische und interaktive Spiele, Sportaktivitäten oder virtuelle Reisen rund um den Globus.  

 Neue Gefahrenquellen

Die schöne neue Welt hat aber natürlich auch ihre Schattenseiten. Anstelle des klassischen Einbrechers mit Dietrich und Brecheisen treten Hacker, die sich mit künstlicher Intelligenz über das Heimnetzwerk Zugang in das Haus oder die Wohnung verschaffen. Aus Sicht des Versicherungsunternehmens wird deshalb Datensicherheit enorm an Bedeutung gewinnen. Nicht ausreichend geschützte Netzwerke und Systeme sind dann nichts anderes als sperrangelweit geöffnete Haus- oder Wohnungstüren.

»Manche Prognosen Hammonds mögen heute noch sehr futuristisch wirken, Easy Living als Vorstufe zu smartem Wohnen ist aber bereits jetzt für viele Menschen präsent«, ist Erik Heusel, Österreich-Geschäftsführer bei Allianz Partners überzeugt. Für den Versicherungs- und Assistance-Anbieter laute die Kernfrage daher, wie man Menschen das Leben zu Hause zukünftig noch leichter und sicherer machen könne. Dazu zählen Punkte wie Cybersicherheit, Geräteschutz, Assistance und Reparaturdienste. Allianz Partners hat hier bereits Produkte und Services im Sortiment, an weiteren zukunftsfitten Lösungen werde gearbeitet.

Intelligentes Geschirr

Während der intelligente Kühlschrank schon lange durch die Medien geistert, war intelligentes Geschirr bislang noch kaum Thema. Das ändert sich jetzt. Mit e-plate hat Gebäudedienstleister Dussmann neue, digitale und intelligente Lösung für die Systemgastronomie auf den Markt gebracht. Auf Basis der RFID-Technik bezahlen die Gäste Speisen und Getränke über einen im Geschirr eingebauten Chip automatisch. Dazu sind jeder Teller und jedes Glas mit einem RFID-Chip versehen.

Der Chip ist versiegelt und damit unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Vibrationen, Schmutz und Temperaturen bis 85° Celsius. Der für den Gast angerichtete Teller wird über einen in der Theke integrierten Antennenplatz gereicht. So gelangt die Chip-ID an die Kasse und wird dort dem richtigen Preis zugeordnet. Dabei werden keine persönlichen Daten erfasst. Dieses Prinzip kommt auch bei der Selbstbedienung und bei den Getränken zur Anwendung.

An der Kasse wird der Chip ausgelesen. Auf dem Monitor erscheinen alle ausgewählten Speisen und Getränke sowie der Gesamtpreis. »Mit dieser cleveren, neuen und einzigartigen Systemlösung wird der Aufwand an der Kasse reduziert: Den Gästen bleibt mehr Zeit für entspanntes Essen und den Mitarbeitern des Restaurants für andere Aufgaben«, freut sich Dussmann-Geschäftführer Peter Edelmayer.

Last modified onDonnerstag, 21 November 2019 08:53

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