Das Beratungsunternehmen TPI will den Spekulationen über Kostenvorteile von Outsourcing ein Ende gesetzt haben und hat erstmals die tatsächlichen Kosteneinsparungen solcher Projekte beziffert. In der Untersuchung von TPI wurden zwischen 2003 und 2005 vergebene Transaktionen analysiert, mit dem Ergebnis, dass die Nettobetriebseinsparungen im Durchschnitt bei etwas über 15 Prozent nach Berücksichtigung der remanenten Verwaltungskosten, Restrukturierungskosten und Beratungshonorare lagen. Die vertraglichen Einsparungen reichten von zehn bis maximal 39 Prozent, wobei der Durchschnittswert bei 15 Prozent und die meisten Werte zwischen zehn und 20 Prozent lagen. "Dies widerspricht der häufigen Behauptung im Markt, dass Unternehmen ihre Kosten mit Hilfe von Outsourcing um über 60 Prozent reduzieren könnten", so TPI. Die im vierteljährlichen TPI Index veröffentlichte Untersuchung zeigt, dass Kostenreduzierungen zwar weiterhin die Hauptmotivation für Outsourcing sind, aber eine immer größere Anzahl von Unternehmen inzwischen versucht, dadurch ihre Flexibilität und Service-Qualität zu verbessern. "Wir werden häufig gefragt, welche Kosteneinsparungen durch Outsourcing realistisch gesehen zu erwarten sind, und die Meinungen gehen weit auseinander. Diese Untersuchung zeigt, dass die Versprechen auf massive betriebliche Einsparungen überzogen sind, und dass dabei häufig die Kosten für Beschaffung sowie das gesetzliche und laufende Vertragsmanagement nicht berücksichtigt werden. Uns ist wichtig, dass Gesellschaften ihre Erwartungen auf Tatsachen gründen, so dass Unternehmen mit genauen Zahlen rechnen und sich darauf verlassen können. 15 Prozent ist nicht nur eine realistische, sondern auch eine beträchtliche Zahl“, erklärt Bernd Schäfer, Area Managing Director von TPI Germany.Die Untersuchung zeige deutlich, dass Kosteneinsparungen zwar eine wichtige Motivation, aber fast immer auch Teil einer breiteren Agenda für weitere Veränderungen sind, wie die Welle jüngerer Vertragsrestrukturierungen beweist. Immer häufiger sind auch der Zugang zu spezialisierten Fertigkeiten und Verfahrensexpertise oder ein "Transformationselement“ ein wichtiger Anreiz für Outsourcing. "Unserer Erfahrung nach können Outsourcing-Vereinbarungen, die einzig und allein mit dem Ziel immenser Kosteneinsparungen abgeschlossen wurden, die Erwartungen der Kunden häufig nicht erfüllen. Es ist entscheidend, dass eine immer größere Anzahl von Unternehmen Outsourcing hauptsächlich einsetzt, um ihre Qualität zu verbessern - im Jahr 2004 haben dies elf Prozent als Grund angegeben, heute sind es bereits 21 Prozent“, so Schäfer.