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Nah an der Wirtschaft

\"Die Talsohle ist durchschritten“, sagt Gabriele Büktas, strategisches Management Fachhochschule Technikum Wien. \"90 Prozent unserer Studenten haben einen Job bevor sie einen Abschluss haben.“ Das war in letzter Zeit nicht immer so. Die angespannte Situation am Arbeitsmarkt haben auch die Absolventen des Technikums zu spüren bekommen. Den Turnaround hat man nicht zuletzt durch eine enge Kooperation mit der Wirtschaft und einer Anpassung des Lehrplans geschafft. \"Wir sehen uns als Kompetenzzentrum und Ausbildungsplatz für die Wirtschaft“, erklärt Büktas. \"Mit der Einführung von Bachelor- und Master-Studiengängen haben wir auf die geänderten Anforderungen der Wirtschaft reagiert.“ Derzeit studieren am Technikum 2.000 Studenten, davon knapp 250 Frauen. In fünf Jahren will man 2.700 Studenten ausbilden und \"immer noch an der Spitze der österreichischen Fachhochschulen stehen“.
Die Kooperation mit der Wirtschaft zeigt sich in Form von Partnerschaften oder Raumsponsoring. Eine silberne Partnerschaft beinhaltet unter anderem die Vergabe von Praktika und Diplomarbeiten, die Mitwirkung in Lehre und Entwicklung durch Fachvorträge sowie eine enge Kooperation in Forschung und Entwicklung. Eine goldene Partnerschaft erlaubt zudem die Mitgestaltung an der zukünftigen Orientierung des Technikums Wien, die Neuentwicklung von Produkten und Dienstleistungen sowie die Entsendung von Lektoren und Spezialisten. Derzeit verfügt das Technikum über vier Gold- und 19 Silber-Partner.

Reaktionen der Wirtschaft
Die Partner aus der Wirtschaft zeigen sich zufrieden mit den Kooperationen. Renate Kleinbauer, Human Ressources Managerin beim Silberpartner Unisys, schätzt vor allem die Praxisnähe des Technikums und die Berufserfahrung der Absolventen. \"Durch die Kooperation erhoffen wir uns mehr Studenten, die bei uns ein Praktikum machen, die man kennen lernen kann und die vielleicht später bei uns zu arbeiten beginnen“, erklärt Kleinbauer, wünscht sich aber, dass die \"Schwerpunkte der Lehre noch besser mit der Wirtschaft abgesprochen werden“. Mehr Flexibilität wäre aus Sicht von Unisys wünschenswert, die Lehrpläne sollten an die konkreten Wünsche der Wirtschaft angepasst werden.
Weniger kritisch sieht man die Kooperation bei Alcatel \"Als Partner der ersten Stunde sind wir mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden“, sagt Human Ressources Managerin Claudia Kernstock. \"Für uns geht es in erster Linie um Recruiting. Wir schätzen das Technikum als sehr gute Ausbildungsstätte. Durch die Kooperation hoffen wir auf noch mehr Praktikanten, die bei Alcatel schnuppern und Absolventen, die bei uns unterkommen.“

Fachhochschule versus Universität
Den größten Vorteil des Technikums gegenüber klassischen Universitäten sieht Büktas im Arbeitsumfeld: \"Bei uns ist alles am neuesten Stand. Zudem können wir jedem Studenten auch tatsächlich einen Laborplatz garantieren, weil bei uns nur so viele Studenten aufgenommen werden wie auch tatsächlich Platz haben. Das bei Universitäten bekanntlich nicht der Fall.“ Dennoch hält sie nicht viel davon, Fachhochschulen und Universitäten gegeneinander auszuspielen, vielmehr sollten sie als sinnvolle Ergänzung betrachtet werden. Unterschiede in Anspruch, Niveau und Ausrichtung der Ausbildung seien natürlich vorhanden, Vorteile finden sich aber hier wie dort. \"Unsere Absolventen sind nicht unbedingt Hardcore-Techniker. Natürlich gibt es Abstriche in der Grundlagenforschung. Als Leiter eines Forschungszentrums werden Fachhochschulabsolventen eher nicht geeignet sein. Durch die das Studium beleitenden Praktika und die Praxisnähe finden sich unsere Absolventen aber in Regel besser und schneller in der Berufswelt zurecht.“ Zudem seien Technikumsabsolventen auch in Bereichen wie Vertrieb, Marketing und Management einzusetzen, da während der Ausbildung großer Wert auf Persönlichkeitsbildung und Managementqualitäten gelegt werde.

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