Hohe Zinsen, gestreutes Risiko
- Written by Redaktion_Report
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In der Kategorie der Anleihefonds bringen jene mit High-Yield-Bonds 8-9 % Jahresrendite; die darüber hinausgehende Fondsperformance beruht auf Währungs- oder Hedge- (= Absicherungs-)Gewinnen.
Unter High-Yield-Bonds versteht man festverzinsliche Anleihen schlechterer Kreditqualität, die von verschiedenen Organisationen (Unternehmen, staatlichen Institutionen etc.) zur Kapitalbeschaffung emittiert werden und von einer der anerkannten Rating-Agenturen nicht in die Kategorie »Investment Grade«, sondern tiefer eingestuft werden (Rating BB/Ba und darunter). Die Emittenten müssen die Käufer ihrer Schuldanleihen für das höhere Risiko über einen höheren Zinssatz entschädigen. Die höhere Verzinsung generiert eine höhere Rückzahlungsrendite (yield to maturity), daher die Bezeichnung »High-Yield-Bonds«. Als Performance-Spitzenreiter der letzten zwölf Monate glänzt unter diesen speziellen Fonds derzeit mit + 19,5 % der Parvest US High Yield Bond Classic mit dem Zusatz »Hedged« (WKN A0B5UX), womit die Währungsabsicherung EUR/US-Dollar gemeint ist. Diese steuerte zur Performance immerhin fast 10 % bei. Denn der Fonds investiert vorwiegend in US-Anleihen. Die Allokation des Portfolios basiert auf Fundamental- und Sektoranalyse. Die Titelauswahl beruht auf Unternehmensanalysen zur Ermittlung und Bewertung des Emittentenrisikos.
Da auch Staaten bewertet werden, ist für Anleihen solcher Länder mit schlechter Bonität auf dem Bondmarkt ebenfalls die Bezeichnung High-Yield-Anleihen üblich.
Das Risiko dieser Anleihen kommt in dem früher verwendeten Begriff »Junk Bonds« (Schrottanleihen) zum Ausdruck. Entstanden sind sie in den USA, wo sie in den 1980er- Jahren zur Finanzierung von Unternehmensübernahmen auf den Markt gebracht wurden. Die damals schillerndste Figur bei aggressiven Unternehmensübernahmen in den USA war Michael Robert Milken, der als »König der Junk Bonds« bezeichnet und letztlich wegen Insidervergehen zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, aber nach weniger als zwei Jahren schon wieder freikam. Das Forbes Magazine reihte ihn heuer unter den Reichsten der Welt mit einem Vermögen von 2,1 Mrd. USD als Nummer 458.
Heute begeben Unternehmen High-Yield-Bonds, um akute Schieflagen des Unternehmens zu beenden oder um spekulative übernahmen zu finanzieren.
Derartige Wertpapiere von Unternehmen einzeln zu kaufen, ist nicht zu empfehlen, da das Risiko insbesondere in Zeiten einer wirtschaftlichen Rezession zu hoch ist. ähnlich wie in der letzten Rezession von 1991 haben die Ausfallraten im High-Yield-Bereich auch Ende 2002 ein Rekordniveau erreicht. Natürlich gibt es auch im Portfolio von Fonds durch die Insolvenz einzelner Emittenten immer wieder Ausfälle, die aber durch genaue Kenntnis der Unternehmen von den Fondsmanagern stark limitiert werden. Als Anlageklasse boten High-Yield-Bond-Fonds über die letzten Jahre betrachtet daher trotz der steigenden Zinsen ein außerordentlich gutes Risiko-Ertrags-Profil.
In den letzten fünf Jahren beeindruckte auch international vor allem der eher geheimnisvolle und von anonymen Privaten aufgelegte und gelenkte ZZ1-Fonds (WKN 986462), der bei der Kapitalanlagegesellschaft der Wiener Constantia Privatbank domiziliert ist. Mit einer Performance von 315 % (inklusive der beträchtlichen Ausschüttungen) in fünf Jahren und 111 % in den letzten drei Jahren kann er locker mit guten Aktienfonds mithalten. Mit einem Mindestanlagevolumen von 100.000 Euro und 10 % (!) Ausgabeaufschlag verfügt er allerdings über eher prohibitive Konditionen, die »normale« Kunden wohl abschrecken sollen. n
Unter High-Yield-Bonds versteht man festverzinsliche Anleihen schlechterer Kreditqualität, die von verschiedenen Organisationen (Unternehmen, staatlichen Institutionen etc.) zur Kapitalbeschaffung emittiert werden und von einer der anerkannten Rating-Agenturen nicht in die Kategorie »Investment Grade«, sondern tiefer eingestuft werden (Rating BB/Ba und darunter). Die Emittenten müssen die Käufer ihrer Schuldanleihen für das höhere Risiko über einen höheren Zinssatz entschädigen. Die höhere Verzinsung generiert eine höhere Rückzahlungsrendite (yield to maturity), daher die Bezeichnung »High-Yield-Bonds«. Als Performance-Spitzenreiter der letzten zwölf Monate glänzt unter diesen speziellen Fonds derzeit mit + 19,5 % der Parvest US High Yield Bond Classic mit dem Zusatz »Hedged« (WKN A0B5UX), womit die Währungsabsicherung EUR/US-Dollar gemeint ist. Diese steuerte zur Performance immerhin fast 10 % bei. Denn der Fonds investiert vorwiegend in US-Anleihen. Die Allokation des Portfolios basiert auf Fundamental- und Sektoranalyse. Die Titelauswahl beruht auf Unternehmensanalysen zur Ermittlung und Bewertung des Emittentenrisikos.
Da auch Staaten bewertet werden, ist für Anleihen solcher Länder mit schlechter Bonität auf dem Bondmarkt ebenfalls die Bezeichnung High-Yield-Anleihen üblich.
Das Risiko dieser Anleihen kommt in dem früher verwendeten Begriff »Junk Bonds« (Schrottanleihen) zum Ausdruck. Entstanden sind sie in den USA, wo sie in den 1980er- Jahren zur Finanzierung von Unternehmensübernahmen auf den Markt gebracht wurden. Die damals schillerndste Figur bei aggressiven Unternehmensübernahmen in den USA war Michael Robert Milken, der als »König der Junk Bonds« bezeichnet und letztlich wegen Insidervergehen zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, aber nach weniger als zwei Jahren schon wieder freikam. Das Forbes Magazine reihte ihn heuer unter den Reichsten der Welt mit einem Vermögen von 2,1 Mrd. USD als Nummer 458.
Heute begeben Unternehmen High-Yield-Bonds, um akute Schieflagen des Unternehmens zu beenden oder um spekulative übernahmen zu finanzieren.
Derartige Wertpapiere von Unternehmen einzeln zu kaufen, ist nicht zu empfehlen, da das Risiko insbesondere in Zeiten einer wirtschaftlichen Rezession zu hoch ist. ähnlich wie in der letzten Rezession von 1991 haben die Ausfallraten im High-Yield-Bereich auch Ende 2002 ein Rekordniveau erreicht. Natürlich gibt es auch im Portfolio von Fonds durch die Insolvenz einzelner Emittenten immer wieder Ausfälle, die aber durch genaue Kenntnis der Unternehmen von den Fondsmanagern stark limitiert werden. Als Anlageklasse boten High-Yield-Bond-Fonds über die letzten Jahre betrachtet daher trotz der steigenden Zinsen ein außerordentlich gutes Risiko-Ertrags-Profil.
In den letzten fünf Jahren beeindruckte auch international vor allem der eher geheimnisvolle und von anonymen Privaten aufgelegte und gelenkte ZZ1-Fonds (WKN 986462), der bei der Kapitalanlagegesellschaft der Wiener Constantia Privatbank domiziliert ist. Mit einer Performance von 315 % (inklusive der beträchtlichen Ausschüttungen) in fünf Jahren und 111 % in den letzten drei Jahren kann er locker mit guten Aktienfonds mithalten. Mit einem Mindestanlagevolumen von 100.000 Euro und 10 % (!) Ausgabeaufschlag verfügt er allerdings über eher prohibitive Konditionen, die »normale« Kunden wohl abschrecken sollen. n