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Das Maß für Qualität

Es gibt auf politischer Ebene niemanden, der sich um Baukultur kümmert!« Der das sagt, muss es wissen: Schließlich lobbyiert Volker Dienst, der Sprecher der Plattform Architekturpolitik und Baukultur, seit Jahren, damit Baukultur als ressortübergreifendes Anliegen wahrgenommen wird. Im Baukulturreport, der von der Bundesregierung beauftragt wurde und von der Plattform gemeinsam mit dem ehemaligen BIG-Geschäftsführer Hartwig Chromy erstellt wird, seien Vorschläge zur Förderung dieser Baukultur in Bund, Ländern und Gemeinden enthalten. Bei der abendlichen Podiumsdiskussion der »Chance Hochbau« mit dem Titel »08/15 die Krise der Bauherren« wies Dienst darauf hin, dass die Planungskosten eines Projekts nur zwei Prozent ausmachen, während 65 Prozent für die Betriebskosten draufgehen. Ein Problem im Wohnbau ortete er bei der Förderung: »Die wird mit der Gießkanne verteilt, Qualitätskriterien gibt es aber keine dafür!« Stephan Jain-öcker, Geschäftsführer des Bauträgers Mischek, hat damit leben gelernt und sieht den Kostendeckel pragmatisch: »Wir müssen versuchen, aus den 1000 bis 1150 Euro pro Quadratmeter das Beste zu machen!« Ein Projekt sei dann rentabel, wenn zwischen Fassadenfläche und Wohnnutzfläche ein Verhältnis von 1:1 eingehalten werde. Worauf Karl Zlabinger vom Dämmstoffhersteller Isover österreich aus dem Publikum einwandte, dass der Preis alleine nicht das Maß für Qualität sein könne. »Gute Architektur kann auch im Kostenrahmen bleiben«, war auch der Wiener SPö-Nationalratsabgeordnete Andreas Schieder überzeugt und verwies auf die Bauträgerwettbewerbe in Wien, mit denen es gelungen sei, die Baukosten zu senken und gleichzeitig die Qualität der Wohnbauten zu steigern.

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