Mein letzter Blog ist vom September 2016! Also allerhöchste Zeit, zumal die Herausforderungen wachsen und die neuen Chancen zu suchen sind.

Klares Ergebnis der Studien für den ungeduldigen Leser vorweg: Wettbewerbsfähigkeit wird gesteigert, die Ressourceneffizienz erhöht. Umweltmanagement wird zunehmend von Kunden gefordert. Es sind mehr Investitionen ins Umweltmanagement geplant.

Managementsysteme und das Management natürlicher Ressourcen

Im Februar 2017 wurde die Studie „Managementsysteme und das Management natürlicher Ressourcen“ veröffentlicht. Die Studie wurde durchgeführt von der prolytics market research GmbH, Dortmund, im Auftrag der VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH. Sie wurde im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit erstellt (Deutschland). Wesentliche Erkenntnisse der Studie lassen sich auch im Sinne von klaren Nutzenargumenten wie folgt zusammenfassen:

Wettbewerbsfähigkeit: Unternehmen setzen Managementsysteme in der Regel dazu ein, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten oder zu steigern. Sie werden vor allem in den Bereichen Qualität, Energie und Umwelt genutzt.

Prozesse: Managementsysteme helfen dabei, die Abläufe und betrieblichen Prozesse besser zu strukturieren.

Umwelt: Optimierte Prozesse wiederum tragen dazu bei, Ressourcen wie Material, Energie oder Wasser effizienter einzusetzen und die Umweltauswirkungen der Betriebstätigkeit zu reduzieren.

Ressourceneffizienz: Managementsysteme können bei der Umsetzung von Ressourceneffizienz im Betrieb unterstützen.

Methodenkompetenz: Denn Unternehmen mit Managementsystemen verwenden durchschnittlich mehr Analyseinstrumente bzw. –methoden, erfassen eine größere Anzahl ressourcenbezogener Kennzahlen und setzen mehr Ressourceneffizienzmaßnahmen um als Unternehmen ohne Managementsystem.

Vorteile eines Umweltmanagements nach ISO 14001 erneut bekräftigt

Das deutsche Fachmagazin QZ berichtet am 27.07 online über eine internationale Studie, dass die Stimme des Kunden zählt. Als zweitstärksten Treiber für Umweltmanagement (50 Prozent) sehen die Befragten die Kundenanforderungen.

Stärkste treibende Kraft ist für 77 Prozent der Befragten die Einhaltung von Gesetzen und Vorschriften. Damit wird aber auch aus qualityaustria Perspektive bestätigt, dass die Sicherstellung der Rechtskonformität nach wie vor ein wichtiges Motiv ist.

Vermehrter Druck durch Stakeholder ist für 25 Prozent der Befragten eine wichtige Motivation, sich mit Umweltmanagement auseinanderzusetzen und zeigt damit einen Anstieg von 10 Prozent im Vergleich zur Studie aus dem Jahr 2014. Dies ist aber aus Sicht der Quality Austria auch ein wichtiges Argument, warum der Bestimmung des externen und internen Kontextes inklusive der relevanten interessierten Parteien und ihrer relevanten Erwartungen in der ISO 14001:2015 eine zentrale Rolle zukommt.

Die Herausforderungen für Unternehmen haben sich in den letzten drei Jahren wenig geändert. Die größten Risikobereiche betreffen das Abfallmanagement, besonders die Abfallentsorgung (55 Prozent), den Umgang mit Gefahrstoffen (44 Prozent) und die Ableitung von Abwasser (36 Prozent).

Mehr Investitionen in Umweltmanagement

Für 74 Prozent der Befragten ist Umweltmanagement relevant für die Gesamtgeschäftsstrategie des Unternehmens. 45 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen die Investitionen in Umweltmanagement erhöhen wird. Dies ist eine Steigerung von 10 Prozent im Vergleich zur vorherigen Studie.

Weniger Fokus auf die Lieferkette

Während der Fokus auf Maßnahmen im eigenen Unternehmen wächst, betreibt nur eines von drei Unternehmen ein Umweltmanagementprogramm, das auch Lieferanten einbezieht. Dies sind weniger Unternehmen als erwartet, da der Fokus auf Lieferanten ein entscheidender Aspekt für externe Stakeholder ist. Mit der Anforderung in der ISO 14001:2015, die Umweltaspekte und Umweltauswirkungen im Lebensweg der Produkte und Dienstleistungen nun stärker zu betrachten, könnte diese Lücke systematisch geschlossen werden und weitere Potenziale zur Entlastung der Umwelt und zur Verbesserung der Effizienz entlang der Wertschöpfungskette genutzt werden.

Standards bieten Mehrwert

Der größte Nutzen der ergriffenen Maßnahmen zum Umweltmanagement besteht für 52 Prozent der Befragten in einer Verringerung von Umweltunfällen. 48 Prozent geben verbesserte Beziehungen zu Behörden, 40 Prozent finanzielle Einsparungen und 36 Prozent Wettbewerbsvorteile an. Etwa 80 Prozent der befragten Unternehmen glauben, dass ein Umweltmanagementsystem, das auf dem internationalen Standard ISO 14001 basiert einen Mehrwert bietet. 77 Prozent der Befragten Unternehmen hilft es bei der Erfüllung gesetzlicher Anforderungen und 72 Prozent verbessern damit die Unternehmensleistung. Diese Daten sind ähnlich zu früheren Studien der Quality Austria.

Fazit aus beiden Studien aus Sicht der Quality Austria: Der Nutzen von Managementsystemen und insbesondere Umweltmanagement wird wieder bestätigt. Umweltmanagement schafft einen vielschichtigen Mehrwert. Umweltmanagement wird weiter an Bedeutung gewinnen und wird zunehmend zum strategischen Erfolgsfaktor. In der Betrachtung der Wertschöpfungskette liegt noch Potenzial.

Viel Erfolg bei der Umsetzung.

Ihr Axel Dick

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