„Die Zahl von Leistungsanforderungen, die ein Unternehmen heutzutage regelmäßig erfüllen muss, hat in der Wirtschaft immens zugenommen. Unternehmen müssen heute etwa sechsmal so viele Vorgaben erfüllen wie im Jahr 1955“, zitiert Dr. Mag. Anni Koubek , verantwortlich für Innovation und Koordination in der Quality Austria, Statistiken aus dem Harvard Business Manager beim 19. qualityaustria Forum im Congress Salzburg. Um damit fertig zu werden, haben sich Unternehmen anders organisiert. Als Folge sei der Grad der organisatorischen Komplexität in Unternehmen - also etwa die Zahl unterschiedlicher Prozesse, Schnittstellen, Abstimmungsschleifen und Entscheidungsstufen - um das 35-fache gestiegen.

 

Zusammenhang zwischen Profitabilität und Komplexität

Zwischen Profitabilität und Komplexität besteht ein Zusammenhang, der sich als parabolische Kurve darstellen lässt. „Sowohl zu niedrige als auch zu hohe Komplexität führen zu niedriger Performance“, erklärt Koubek. Die Kunst liegt darin, das Optimum zu finden, dh das richtige Maß an Komplexität, um die maximale Profitabilität zu erreichen. Durch die Erfüllung einer immer weiter wachsenden Zahl von Anforderungen, wird in Unternehmen oft auf die Vereinfachung vergessen.

 

Bewährte Qualitätstechniken und –methoden (wieder)entdecken und anwenden

Dabei gibt es im Qualitätsmanagement traditionell viele Vereinfachungsansätze, die nun unter neuen Namen wieder modern werden. So wie das Thema „Kombinieren“ – z.B. durch Integration von Managementsystemen, das Thema „Zuhören/Zuschauen“ durch Audits, die Methode der kleinen Schritte, die als KVP in Unternehmen mit lebendem Qualitätsmanagement eingesetzt wird, oder Masse und Ausnahme trennen, eine Methode, die Deming als „Pareto-Prinzip“ eingeführt hat.

Viel mehr als ein neuer Modehype ist „Simplicity“ ein Grundsatz von Qualitätsmanagement, der in den Hintergrund geraten ist. Schon Dr. W. Edwards Deming sagte: „Reduce Waste and Improve Quality.“ Demings Zitat hat nach wie vor seine Gültigkeit, vielleicht sogar heute noch mehr als zu seiner Lebenszeit (1900 – 1993).

Der Werkzeugkoffer des Qualitätsmanagers bietet verschiedene erprobte Techniken und Methoden an: Prozessmanagement, Kaizen, FMEA, Poka Yoke, 5S, Risikomanagement, interne und externe Audits (Up- und Downsizing-Effekt, prozessorientiertes Audit, retrograde Auditmethode, Produktaudit, Quick Scan Audit, ...) und viele mehr.

Wachsende Anforderungen lassen sich beherrschen und gestalten. Viel Erfolg mit Qualität!

Axel Dick

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