Die österreichische Gaswirtschaft hat für den bevorstehenden Wintereinbruch vorgesorgt. Gewisse Mengen sind zwar stets für den internationalen Handel geparkt, doch sind die Gasspeicher derzeit mehr als 90 % voll. Der Markt funktioniert mit der energieintensiven Industrie, den Gaskraftwerken und 2,2 Millionen KonsumentInnen, die Gas im Haushalt nutzen, recht gut. Reicht das, um die klimapolitischen Ziele in Europa zu erreichen? Mitnichten.

Die Energiewirtschaft ist ein hochpolitisches Geschäft und daher wartet die Gasbranche auf ein notwendiges »Grünes Gas«-Paket. »Wir brauchen rasch die entsprechenden Rahmenbedingungen«, fordert ­Peter Weinelt, Obmann des Fachverbands Gas Wärme. Sein Argument: Grünes Gas und die Gasspeicher sind nicht nur für Österreichs Versorgungssicherheit im Wärmebereich wichtig, sondern auch die beste Vorsorge, um größere Stromnetzausfälle zu verhindern, da Gaskraftwerke die zunehmenden Schwankungen in der Stromversorgung durch den steigenden Anteil an Ökostrom ausgleichen.

Zudem kann überschüssiger Ökostrom künftig in Wasserstoff umgewandelt in den Gasspeichern so lange gelagert werden, bis diese Energie benötigt wird. Auch Biogas kann problemlos in das Gasnetz und die Speicher eingespeist werden.

Die Gasspeicher und Netze sind die zentralen Batterien des Landes und das Rückgrat der Versorgungssicherheit – künftig, wenn Anschubförderungen wirken, wohl auch mit einem anderen, grüneren Inhalt.