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Wer taugt zum Feindbild, wenn die Zementindustrie das CO2-Problem gelöst hat?

Mit ihrer Analyse »Cementing the European Green Deal« hat die europäische Zementindustrie Mut bewiesen, unkonventionelle Vorschläge für komplexe Fragestellungen im Klima- und Energiebereich zu machen. Denn klar ist: Die Industrie ist nicht das Problem, sondern Teil der Lösung.

Trotz Corona-Krise laufen die Arbeiten zur Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft und Gesellschaft, basierenden auf den Ideen des European Green Deal, auf Hochtouren weiter. Das allerorts verordnete »Home Office« führte offensichtlich dazu, dass mangels physischer Termine viel zu Papier gebracht wurde. So hat unlängst die Berichterstatterin des Umweltausschusses der Europäischen Parlaments ihren Vorschlag zur Erhöhung der Klimaziele 2030 vorgelegt. Von einer CO2-Reduktion von 40 auf 55 % war keine Rede mehr. 65 % sollen es werden! Wenn man sich mangels Alternativen mit dem Problem nur vom Schreibtisch aus beschäftigt, klingt diese Forderung beinahe zärtlich. Warum nicht gleich 100 %?
Wie eine derartige Reduktion der Emissionen in der Realwirtschaft binnen 10 Jahren aussehen soll, wird allerdings im Ausschussbericht nicht skizziert. Von den Auswirkungen auf unsere Gesellschaft ganz zu schweigen. Die Industrie in Österreich und Europa weiß längst, dass sie Teil der Lösung sein wird und nicht das Problem selbst ist.

>> Mut und Humor <<
Die europäische Zementindustrie hat dazu im Juni ihre neueste Analyse vorgelegt. Unter dem Titel »Cementing the European Green Deal« beweist die Branche nicht nur Humor, sondern vor allem den Mut, unkonventionelle Vorschläge für komplexe Fragestellungen im Klima- und Energiebereich zu machen. Indem der Baustoff- und Gebäudesektor in vollständig neuer Art und Weise dem innovativen Konzept 5-C unterworfen wird, werden die Potentiale entlang der Wertschöpfungsketten und die daraus resultierenden neuen Geschäftsmodelle einem breiten interessierten Publikum nahegebracht. Beginnend bei der Klinkerproduktion (Clinker), dem Klinkereinsatz in den Zementprodukten (Cement) und im Beton (Concrete) über den Bau von Infrastruktur und Gebäuden (Construction) sowie durch den Effekt der Karbonatisierung ((re)Carbonation) werden die Möglichkeiten der CO2-Minderung systematisch aufbereitet. Energieeffizienz, neue Produkte und deren innovative Anwendungen, neue Technologien und Integrationen, alternative Brennstoffe und Logistik sowie gesellschaftliche Akzeptanz führen zu spannenden Lösungsansätzen. Erst unlängst wurde hierzulande ein Konzept vorgestellt, das die Abscheidung und Nutzung des CO2 aus dem Verbrennungsprozess vorsieht und damit die Kritiker der Zementbranche verstummen lässt.

>> Kein Deal ohne Industrie <<
Am Ende bleibt jedenfalls die Gewissheit, dass es ohne heimische zukunftsorientierte Industrie nicht möglich sein wird, das Ziel des European Green Deal zu erreichen. Denn ohne Ideen aus und Umsetzungen in der Industrie wird sich der kühnste Reduktionspfad letztendlich nur am Schreibtisch realisieren lassen. Und mit Freude erwarten wir dann die ersten Studien, die in der Bewertung der CO2-Bilanz keine Pattstellung zwischen den wandbildenden Baustoffen ausweisen, sondern die mineralischen Baustoffe als deutliche Sieger hervorgehen lassen.

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