Mein Auto, meine Waffe
- Written by Redaktion_Report
- font size decrease font size increase font size
85 Prozent der Unfälle stehen in direktem Zusammenhang mit Aggressivität. Dazu zählen unangemessene überholversuche, Schneiden anderer Verkehrsteilnehmer, dichtes Auffahren sowie Protest- und Einschüchterungssignale wie Anblinken und Anhupen. Betroffen sind mehr Männer als Frauen und mehr Menschen mit Oberklassenfahrzeugen als Personen mit Fahrzeugen aus dem Klein- und Kompaktwagensegment. Die Ursachen für dieses aggressive Verhalten liegen weitgehend im Dunkeln. Die ständig steigende Verkehrsdichte und der damit einhergehende schlechtere Verkehrsfluss werden ebenso verdächtigt wie Stress, psychische Erkrankungen oder der Einfluss von Medikamenten. Auch das subjektive Machtgefühl hinter dem Steuer wird als Auslöser genannt.
Die schlechte Datenlage und die unzureichenden Forschungsergebnisse veranlassen Reiner Brettenthaler, Präsident der österreichischen ärztekammer, und Gernot Brandesky, Vize-Präsident der ärztlichen Kraftfahrvereinigung österreichs AKVö, zur Forderung nach einem interdisziplinären österreichischen Institut für Verkehrsmedizin. Hauptaufgabe soll die Erforschung der Folgen psychischer Phänomene auf den Straßenverkehr sein. \"Wenn man bedenkt, dass der Verkehrstod zu den häufigsten Todearten vor allem bei jungen Menschen zählt, kommt der Gründung einer eigenen verkehrsmedizinischen Forschungsinstitution höchste Priorität zu“, sagt Brettenthaler. Parallel dazu fordern die ärzte die öffentliche Bewusstmachung der verkehrstypischen Verhaltenweisen und ihrer individuellen und sozialen Risiken, fokussierte Kontrollen auf atypische Verhaltensweisen, die verpflichtende Beratung und Therapie Betroffener sowie einen temporären Führerscheinentzug bei wiederholtem Auftreten riskant-aggressiven Verhaltens.
Die Forderungen sind begründet: Alleine in österreich wird der volkswirtschaftliche Schaden von Unfällen auf 3,4 Milliarden Euro geschätzt. Dabei ist das Gesundheitsrisiko durch Unfälle aber deutlich geringer als durch verkehrsbedingten Schadstoffe, erklärt Manfred Neuberger vom Institut für Umwelthygiene an der Wiener Medizinuniversität. Dementsprechend umfassend sind seine Forderungen: Die Raumplanung nimmt er ebenso in die Pflicht wie Infrastruktur, Logistik und marktwirtschaftliche und fiskalische Instrumente. Von der Vermeidung von Zersiedelung und Zentralisierung über eine Ausweitung des Park&Ride-Angebots, einer zentripedal steigenden Parkraumbewirtschaftung bis hin zu Fahrverboten als Lenkungsmaßnahmen reicht sein Maßnahmenkatalog. Ausdrucksformen der Aggressivität
Die schlechte Datenlage und die unzureichenden Forschungsergebnisse veranlassen Reiner Brettenthaler, Präsident der österreichischen ärztekammer, und Gernot Brandesky, Vize-Präsident der ärztlichen Kraftfahrvereinigung österreichs AKVö, zur Forderung nach einem interdisziplinären österreichischen Institut für Verkehrsmedizin. Hauptaufgabe soll die Erforschung der Folgen psychischer Phänomene auf den Straßenverkehr sein. \"Wenn man bedenkt, dass der Verkehrstod zu den häufigsten Todearten vor allem bei jungen Menschen zählt, kommt der Gründung einer eigenen verkehrsmedizinischen Forschungsinstitution höchste Priorität zu“, sagt Brettenthaler. Parallel dazu fordern die ärzte die öffentliche Bewusstmachung der verkehrstypischen Verhaltenweisen und ihrer individuellen und sozialen Risiken, fokussierte Kontrollen auf atypische Verhaltensweisen, die verpflichtende Beratung und Therapie Betroffener sowie einen temporären Führerscheinentzug bei wiederholtem Auftreten riskant-aggressiven Verhaltens.
Die Forderungen sind begründet: Alleine in österreich wird der volkswirtschaftliche Schaden von Unfällen auf 3,4 Milliarden Euro geschätzt. Dabei ist das Gesundheitsrisiko durch Unfälle aber deutlich geringer als durch verkehrsbedingten Schadstoffe, erklärt Manfred Neuberger vom Institut für Umwelthygiene an der Wiener Medizinuniversität. Dementsprechend umfassend sind seine Forderungen: Die Raumplanung nimmt er ebenso in die Pflicht wie Infrastruktur, Logistik und marktwirtschaftliche und fiskalische Instrumente. Von der Vermeidung von Zersiedelung und Zentralisierung über eine Ausweitung des Park&Ride-Angebots, einer zentripedal steigenden Parkraumbewirtschaftung bis hin zu Fahrverboten als Lenkungsmaßnahmen reicht sein Maßnahmenkatalog.
1. Verbale und non-verbale Aggressionsgestik: Wohl bekannte Gesten der Geringschätzung, Hupen, Blinken
2. Das Fahrzeug als Aggressionsinstrument: Drängeln, aggressives überholen, Schneiden
3. Die direkte Attacke: brachiale und zum Teil auch bewaffnete Attacken von Straßenverkehrskontrahenten.