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Es kann nur einen Layer geben

Die Vision der zentralen Datenspeicher, die jegliche Unternehmensinformation an einem einzigen Punkt speichern, ist gnadenlos gescheitert. Den Excel-Kühlschrank, der die Sales-Sheets der letzten sieben Jahre schonend aufbewahrt, gibt es nicht. In manchem Großunternehmen hat sich die Applikationsvielfalt rein in den Bereichen Administration, Verkauf und Human Resources in den letzten Jahren auf hundert bis 150 unterschiedliche Programme verzehnfacht - mit ein Grund, warum der Business-Intelligence-Markt vor allem in gesättigten Märkten stark wächst. »Heute hat bereits jede einzelne Abteilung in den Unternehmen eigene Performance- und Forecasting-Tools«, möchte Dominik Hertzog, EMEA-Manager MicroStrategy, wieder übersicht in die Datenlandschaft der datengebeutelten Betriebe bringen. Mithilfe einer neuen Generation sogenannter dynamischer Dashboards auf der MicroStrategy-Plattform soll der Zugang zu den unterschiedlichsten Unternehmensdaten über die Dateninseln hinaus erleichtert und die Entscheidungsfindung optimiert werden.

Seit 1989 bereitet der amerikanische Spezialist Geschäftsdaten in verwertbare und nutzbringende Erkenntnisse auf. Seit Oktober letzten Jahres ist man auch in Wien mit eigener Geschäftsstelle vertreten. Mit Ex-Nortel-Geschäftsführer Peter Frisch wurde aus der hiesigen IT-Prominenz ein fähiger Kopf für den Teamaufbau in österreich gefunden. Bis Ende 2007 soll die heimische MicroStrategy-Truppe auf zehn Mann gewachsen sein. MicroStrategy hat freilich seit Jahren schon Kunden in .at - OeNB, Brau Union, Palmers, Stiefelkönig, dm und Austrian zählen dazu. In den nächsten Monaten sollen durch die Direktansprache weitere hinzukommen, »wir eröffnen aber kein reines Verkaufsbüro, sondern wollen Rundumservice bieten«, stellt Frisch in Aussicht.

Schneller als der Markt. Der Business-Intelligence-Markt wächst derzeit schneller als alle anderen IT-Bereiche, MicroStrategy sei mit zwanzig Prozent Zuwächsen das darin noch einmal am flottesten wachsende Unternehmen, rechnet Hertzog vor. Man sieht sich in einer klaren Favoritenrolle und nehme die Pole-Position am Markt vor Mitbewerbern wie Cognos oder Business Objects ein. Während diese sich noch in »ära zwei«, der Business Intelligence überlappender Datenbanken und Dateninseln, bewegen würden, sei MicroStrategy bereits in Phase drei angekommen: der Standardisierung mittels Enterprise BI. Man ist mit den Kunden mitgewachsen, die ebenso den Schritt weg vom Fachabteilungsdenken geschafft haben. Wenn auch eine Portion Glück dabei war, wie man bei MicroStrategy zugibt - nämlich früh erkannt zu haben, dass die bestehenden Werkzeuge nicht ausreichen. Und noch ein Umstand ist für die erfolgreiche Migration des Datenmanagements auf den Enterprise Layer nötig: General Manager in den Unternehmen, die das Thema BI auch verstehen. »Aufgrund der Verständigungsprobleme zwischen den unterschiedlichen Abteilungen in den Unternehmen, die den Geschäftserfolg minderten, haben die Unternehmen einen internen Lernprozess durchgemacht«, so Peter Frisch. Im Klartext: Hatte Abteilung eins von Umsatz gesprochen, bedeutete dies nicht unbedingt jene Zahl, die Abteilung zwei als Umsatz vorrechnete. »Die Fachabteilungen streiten oft lange über Zahlenmaterial«, sieht er viele, viele Applikationen in den Betrieben, deren Daten erst ganzheitlich begriffen werden müssen.

Datentöpfe. Die MicroStrategy-Plattform in ihrer jüngsten Release 8.1 beinhaltet eine Reihe von Visualisierungswerkzeugen, zum Teil auf Flash-Basis, die so manchen Infohaufen vorstandstauglich aufbereiten können. Dies sieht nicht nur gut aus (die Daten selbst werden dadurch nicht besser), sondern hilft, Entscheidungen besser und schneller zu treffen - so der BI-Gedanke. »Business Intelligence - das ist so etwas wie eine Kommunikation zwischen Fachabteilung und IT«, preisen die Microstrategen. »Es gibt bestimmt irgendjemanden in einem Unternehmen, der diese Daten brauchen würde. Er weiß aber meist nicht, dass es sie gibt.« Und noch eine Bauernregel: Business Intelligence ist, Daten allen verfügbar zu machen.

Sorgt man sich bei MicroStrategy ob der BI-Avancen des Softwareriesen SAP, der mit einem eigenen »Business Information Warehouse« in den Markt stößt? Nein, sagt Herzog. »Es wird eine Zeit geben, wo BI-Tools bei SAP gut genug für unseren Markt sind. Derzeit ist SAP aber klar applikationszentriert aufgestellt.« Noch ist SAP einer dieser Datentöpfe.

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