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Stunde Gigawatt

In Deutschland wurden 2006 doppelt so viele Erdwärmesysteme installiert wie im Jahr davor. »Das sind Zahlen, wie wir sie vor einigen Jahren so noch nicht erwartet hätten,« erklärt dazu Simone Probst, die Präsidentin des Bundesverbandes Geothermie. Die Steigerung um hundert Prozent macht der Branche allerdings Sorgen. Die Bohrunternehmen leiden unter einem eklatanten Mangel an Fachkräften. Allein für den Bau von Erdwärmesonden werde Personal in vierstelliger Größenordnung gesucht, heißt es. Zudem müsse die Branche verstärkt in neue Bohrgeräte investieren, um die Nachfrage aus der Bevölkerung bedienen zu können.

Der Geothermieverband geht davon aus, dass im Bereich der oberflächennahen Geothermie derzeit über 100.000 Anlagen installiert sind. Monatlich kommen mindestens 2000 neue dazu. Die Tendenz ist steigend. Fast achtzig Megawatt Leistung werden außerdem aus geothermischen Fernwärmenetzen bereitgestellt. Auch hier geht die Tendenz nach oben. In 2007 werden drei neue geothermische Kraftwerke (Bruchsal, Landau/Pfalz und Unterhaching) in Betrieb gehen. »Steigende Energiepreise und hohe Versorgungssicherheit machen die tiefen Ressourcen immer interessanter«, freute sich Horst Kreuter, Leiter der Sektion Tiefe Geothermie.

Insgesamt steht in Deutschland in diesem Frühjahr erstmals mehr als ein Gigawatt Wärme aus geothermischen Ressourcen zur Verfügung. »Geht die Entwicklung so weiter, ist die Geothermie ist auf dem besten Weg, mittelfristig Deutschlands wichtigste Wärmequelle zu werden«, stellt Präsidentin Probst fest.

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